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Gemeinde Goesdorf/ Gemeng Géisdref

Goesdorf (luxemburgisch Géisdref) ist eine Gemeinde im Großherzogtum Luxemburg und gehört zum Kanton Wiltz.
Die Gemeinde Goesdorf (2941 Hektar) liegt zu einem Großteil auf einem der schönsten Höhenzüge (490 m.ü.M.) im Randgebiet der 
Ardennen, umgrenzt von den tiefen Flusstälern der Wiltz, der Sauer ( 235 m.ü.M.) und des Schlierbaches.
Auf der südlichen Hochebene liegt der Gemeindehauptort Goesdorf, im Zentrum und am Nordrand die Höhendörfer Dahl und Nocher, 
auf der östlichen Kuppe liegt Masseler, im südöstlichen Sauertal befindet sich Bockholtz mit dem Weiler Dirbach. Büderscheid liegt im 
Schlierbachtal an der Gabelung der Nationalstraßen N12 und N15. Es bestehen gute Busverbindungen mit dem Kantonalhauptort Wiltz 
sowie nach Goebelsmühle und Kautenbach mit Anschluss an die Eisenbahnstrecke Luxemburg-Lüttich.
Ein dichtes Netz von Wanderwegen durchzieht die Hochebene, mit ungeahnten Ausblicken auf die urwüchsige, überwältigende Schönheit 
der Öslinger Landschaft.
Goesdorf
Goesdorf ist der Gemeindehauptort. Hier befindet sich das Gemeindeverwaltungsgebäude. Der Ortsname Goesdorf hieß früher Gießdorf, herkommend von den Antimonerzgruben, welche in direkter Nähe der Ortschaft liegen. Seit 1998 wurde die Antimonmine durch einen 
Lehrpfad wieder bekannt. Im früheren Garten des renovierten Pfarrhauses wurde ein Gedenkstein für die im zweiten Weltkrieg gefallenen amerikanischen Soldaten errichtet. Im Jahre 1870 wurde die heutige Kirche der Heiligen Kreuz -Pfarrei Goesdorf erbaut.

 
Geschichtliches über Goesdorf
Der Raum um Goesdorf zählt zweifellos zu den ältesten Siedlungsgebieten des Öslings. Die ungünstige Höhenlage sowie die eher nachteilige 
Bodenformation waren jahrhundertelang siedlungsfeindliche Faktoren. Erst mit dem Erscheinen der Kelten dürfte auch das Ösling allmählich 
besiedelt worden sein. Wegen der historischen Funde aus der Römerzeit kann die Besiedelung Goesdorfs um die Zeit von Cäsars gallischem 
Krieg (58-50 v.Chr.) angesiedelt werden.
In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung ist anzunehmen, dass am Ort genannt "op Mecher" bereits eine römische Villa stand. 
Die angrenzende Siedlung wurde „vicus prope villam“ (Weiler nahe beim Landhaus) benannt.
Ein Wahrzeichen von Goesdorf war seit jeher das Antimonerz, auch Spiessglanz genannt. Dieses Erz wurde geschmolzen und anschliessend 
gegossen, woher der Name „Ge’ssdoerf“ bekannt wurde. Im deutschen Sprachgebrauch hätte die Ortschaft eigentlich „Giessdorf“ heissen 
müssen, irrtümlicherweise aber wurde der Name mit „Goesdorf“ übersetzt. In der luxemburgischen Sprache besteht der richtige 
Name „Géisdoerf“ allerdings bis heute weiter.
Seit dem XI Jahrhundert stand das Dorf mit seinen Gütern unter der Herrschaft der Grafen von Esch an der Sauer. Um das Jahr 1291 
erlosch das Grafengeschlecht mit Godfrid IV von Esch an der Sauer, so dass die Güter und Rechte um die Mitte des 14. Jahrhunderts 
an die Familien von Kronenburg-Rodemacher, Falkenstein und Brandenburg fielen. Das Viertel, das Brandenburg innehatte, kam je zur 
Hälfte an Orley-Wachenheim und Bourscheid-Clerf.
1795 (25. fructidor Jahr 3) wurde die Gemeinde Goesdorf mit ihren heutigen Sektionen durch Beschluss des „Comité de Salut Public de la 
épublique une et indivisible“, dem Kanton Wiltz zugeteilt. Als Gemeindehauptort wurde die Ortschaft Goesdorf bestimmt. Die Schaffung einer neuen, eigenen Gemeinde, brachte auch die Ernennung eigener Gemeinderatsmitglieder, damals Munizipalräte genannt, mit sich. Am 06.03.1803 wurden die Munizipalräte der Gemeinde Goesdorf ernannt:
Die Gemeinde Goesdorf besteht aus den Ortschaften:
Bockholtz
Büderscheid
Dahl
Goesdorf
Masseler
Nocher
Nocherstraße
Antimonmine
Etwa ein Kilometer westlich von Goesdorf liegt in den Lohhecken die ehemalige Antimonmine von Goesdorf. Die Grube wurde 1354 erstmals erwähnt und war von 1743 bis 1938 in Betrieb. An der Freilegung des Entwässerungsstollens wird seit 1998 gearbeitet. Es wird ein geologischer Entdeckungs- und Orientierungspfad unter dem Titel „Auf der Spur des Antimons“ angeboten. Zum siebten Male 
schon wurde vor dem Eingang zur Mine das Minnefest gefeiert, wozu ein Buspendeldienst vom Bahnhof Goebelsmühle nach Goesdorf eingerichtet wurde.

Bockholtz
Die Ortschaft ist bekannt durch den Motorcrosssport. Auf der sportlich sehr anspruchsvollen Piste wurde 1997 der Weltmeisterschaftslauf 
sowie der große Preis von Luxemburg für Motocrossmaschinen von 500 ccm ausgetragen.
Im Monat Februar wird zu Ehren des heiligen Valentin Kirmes gefeiert wo die alten Gebräuche wieder aufleben.
Geschichtliches über Bockholtz
Bockholtz wird erstmals als „Boyheltze, Boycholz“ in einer Güterschenkung um 1281 erwähnt. Andere sinnverwandte Bezeichnungen sind 
„Boholtz (1334), Boicholtz (1471), Buchholtz oder Bochholtz“. Der Name des Dörfchens Bockholtz, das aus einem Kranz von Wäldern 
und Hecken eingeschlossen liegt, wird von Buch-Holz abgeleitet.
Der erste Lehrer in Bockholtz, Herr Clement, wird in den Geschichtsbüchern erstmals 1845 erwähnt.
Die erste bekannte Kapelle wurde am 29. Oktober 1605 durch Mgr. Andreas Strengnart, Bischof von Tagaste, konsekriert. 1734 wurde 
die Kapelle vollständig abgetragen. 1735 wurde die neue Kapelle feierlich benediziert, allerdings wurde sie an einem neuen Standort errichtet.
Es ist leider nicht bekannt, warum in den Jahren 1768-1769 die Kapelle wiederun neu erbaut oder grösstenteils renoviert wurde. 1741 
beging Bockholtz erstmals das Patrozinium des Hl. Valentinus.
Am 14. Februar eines jeden Jahres wohnen zahlreiche Pilger dem Hochamt mit Festpredigt bei. Letzteres Fest mit der bekannten 
Kënnbaackstee“ hat sich bis in unsere Zeit behauptet resp. wurde in der Zwischenzeit wieder belebt.






Lizensangaben
Von Spanish Inquisition - Heraldic description: Armorial Communal du Grand Duché de LuxembourgImages: 

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